Auf Einladung von Kantor Eymer aus Frankenau trafen sich am 17. März 1901 die Vertreter folgender Gesangvereine aus dem Kreis Frankenberg:
MGV Ederbringhausen, MGV Ellershausen, MGV Frankenau, MGV 1840 Frankenberg, MGV Geismar, MGV Haine, MGV Löhlbach, MGV Orke, MGV Röddenau, MGV Schreufa, MGV Viermünden und der MGV Willersdorf.
Die Delegierten nahmen ein vorbereitetes Statut an und gründeten damit den "Edderthal-Sängerbund", der erst wesentlich später - nämlich wohl erst im Jahr 1927 - Mitglied im 1839 gegründeten Mitteldeutschen Sängerbund (MSB) wurde.
Bereits am Sonntag, den 23. Juni 1901, richtete der neugegründete Sängerbund sein 1. Bundessängerfest unter Mitwirkung der damaligen Marburger Stadtkapelle aus.
Am Chorkonzert nahmen teil die Gesangvereine Gemischter Chor Frankenberg sowie die Männergesangvereine Ederbringhausen, Ellershausen, Frankenau, Frankenberg (von 1840), Geismar, Löhlbach, Oberorke, Schreufa, Viermünden und Willersdorf.
Der erste Sängerwettstreit fand am 7. Mai 1922 in der Festhalle in Frankenberg statt. Ab dem Jahr 1923 gab es unter der Mitwirkung von Preisrichtern des Kurhessischen Sängerbundes in Kassel die ersten Wertungssingen im Sängerbund.
Nach dem 2. Weltkrieg war für 17 Jahre "Funkstille" im Sängerbund, obwohl einige der Gesangvereine ihre Singtätigkeit über diese Zeit so gut es ging aufrechterhielten.
Als am 23. April 1950 Reinhard Blum und Otto Schwieder vom MGV "Liedertafel" Frankenberg in der Gaststätte "Deutsches Haus" die Delegierten von 12 Bundesvereinen mit damals 436 aktiven Sängern begrüßten, blickte man auf eine Zeit zurück, die nichts gegeben, aber große Opfer abverlangt hatte. Dennoch richtete man nunmehr den Blick hoffnungsvoll in die Zukunft.
Insbesondere mit Herrn Otto Schwieder nahmen sowohl der "Edertal-Sängerbund" als auch der Mitteldeutsche Sängerbund (MSB) einen deutlichen Aufschwung.
Im Jahr 1980 änderte der Sängerkreis seine offizielle Bezeichnung in "Sängerkreis Edertal". Ebenfalls seit 1980 führt der Sängerkreis im jährlichen Wechsel jeweils am 1. Maiwochenende ein Wertungssingen bzw. einen Liederabend durch.
Aufnahmen und Gründungsdaten:
- 1978 bis 2006 Frauenchor „Goldbachlerchen“, Röddenau
- 1988 Frauenchor „Harmonie“ Frankenberg, gegründet 1974
- 1992 Frauenchor Willersdorf/Oberholzhausen „Intermezzo“
- 1998 Frauenchor „Pro Musica“ Bottendorf
- 2003 im MGV Altenlotheim der Frauenchor „Glissando“, gegründet 2002
- 2013 Frauenchor „Chorifeen“ Buchenberg, gegründet 2012
Zusätzlich prägten auch andere Veränderungen die Struktur des Sängerkreises:
- 1991 MGV Ederbringhausen wurde zum Gemischten Chor, jahrzehntelang der Einzige im Sängerkreis
- 2011 MGV Röddenau erweiterte sich um den Gem. Chor „Cantiamo“
- 2011 Aufnahme des MGV Rosenthal, Männergesangverein und Gem. Chor „Rose-Valley-Singers“
Die Anzahl der Sängerbund- bzw. Sängerkreis-Vereine hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Waren es im Jahr 1904 546 aktive Sänger, so umfasst der Sängerkreis mittlerweile 580 Sängerinnen und Sänger in 20 Chören, die teilweise in Chorgemeinschaften proben und auftreten.
Momentan sind drei Chöre auf der Suche nach Chorleitern. Um den Chorleitermangel entgegen zu wirken, bot 2009 der Sängerkreis Kurse für Vizechorleiter an, in der Hoffnung, dass einige Teilnehmer anschließend die Chorleiterschule in Kassel oder Marburg besuchen.
Wenngleich auch in unseren Chören allgemein zu Recht über einen Mangel an Sänger-/innen - Nachwuchs geklagt wird, so gibt es gerade in den letzten Jahren durchaus Vereine, die Dank intensiver Anstrengungen und Werbemaßnahmen zum Teil beachtliche Zugänge aufweisen können. Ebenso ist ist festzustellen, daß sich vermehrt auch wieder Schulen in und um Frankenberg verstärkt um die Bildung von Schulchören bemühen und dabei auch durchweg erfolgreich sind.
Eigene Ideen und Anstrengungen der Vereine und des Sängerkreises müssen trotz aller Zuversicht allerdings weiter obenan stehen.
Aktivitäten: Alle 2 Jahre findet ein Wertungssingen in einem der zugehörigen Orte statt.
Jährlich:
- Kreissängerfest: Musikalische und optische Präsentation der Mitgliedschöre des Sängerkreises
- Delegiertentagung
- Ehrungsfeier langjährig Aktiv-Singender (für 40, 50, 60 und manchmal auch 70 Jahre)
Nicht turnusmäßig:
- Sternwanderung, Burg Hessenstein, mit Singen und geselligem Beisammensein
- Singen auf dem Obermarkt in Frankenberg
Auszug aus dem Delegiertentagungsprotokoll 31.Oktober 1926
"Sodann erfolgte eine Besprechung über den Anschluss des Edertaler Sängerbundes an den Mitteldeutschen Sängerbund. Es wurde beschlossen, dass sämtliche Vereine bis zum 1. Dezember 1926 ihre Ansicht und auch ihre Teilnahme dem Vorsitzenden schriftlich mitteilen. Einige der Herren rügten, dass der alte schöne Brauch, nach jedem Bundesfest von dem Festgebenden in der nächsten Delegiertenversammlung mit einem Fass Bier erfreut zu werden, einzuschlafen schien. Aber was den alten Herren recht war, soll uns jungen gut genug sein. Nachdem Battenberg versprach ihre vorjährige Sünde zu büßen, gab der Gesangverein Haubern 1 Fass vom edlen Gerstensaft."
Im folgenden Jahr war unter „Rechnungsablage“ zu lesen:
"Einnahmen und Bestand: 225,60 Mark, Ausgaben 61,60 Mark. Mithin Bestand 164 Mark. Zu diesem Bestand hat Battenberg noch 1 Fass Bier zu zahlen."
Liste der Kreisvorsitzenden und Kreischorleiter:
Kreisvorsitzende | Kreischorleiter | ||||
1901 - 1906 | Kantor Eymer, Frankenau | 1920 - 1925 | Postobersekretär Albrecht, Frankenberg | ||
1906 - 1911 | Kantor Müller, Schreufa | 1926 - 1927 | Lehrer Ballhausen, Frankenberg | ||
1911 - 1912 | Lehrer Dilcher, Frankenau | 1927 - 1932 | Lehrer Happel, Ellershausen | ||
1912 - 1913 | Lehrer Staufenberg, Schreufa | 1932 - 1933 | Lehrer Eckhart, Frankenberg | ||
1913 - 1920 | Lehrer Braun, Geismar | 1950 - 1977 | Otto Schwieder, Frankenberg | ||
1920 - 1925 | Postobersekretär Albrecht, FKB | 1977 - 1981 | Volker Heimann, Röddenau | ||
1925 - 1931 | Valentin Beyer, Frankenberg | 1981 - 2002 | Karl-Heinz Simshäuser, Ellershausen | ||
1931 - 1933 | Lehrer Hocke, Bottendorf | 2002 - heute | Horst-Werner Bremmer, Altenlotheim | ||
1950 - 1954 | Reinhold Blum, Frankenberg | ||||
1954 - 1962 | Hermann Holzapfel, Viermünden | ||||
1962 - 1964 | Ernst Ebel, Frankenberg | ||||
1964 - 1971 | Hans Klein, Bottendorf | ||||
1971 - 1974 | Reinhold Protzek, Bottendorf | ||||
1974 - 1978 | Johannes Schröder, Frankenau | ||||
1978 - 1987 | Hans Stein, Geismar | ||||
1987 - 1992 | Heinz Stremme, Ellershausen | ||||
1992 - 2002 | Willi Imhof, Frankenberg | ||||
2002 - 2004 | Karl Cronau, Röddenau | ||||
2004 - 2005 | vakant | ||||
2005 - 2007 | Martina Fackiner, Willersdorf | ||||
2007 - 2008 | vakant | ||||
2008 - 2011 | Cornelia Scheerer, Frankenau | ||||
2011 - 2013 | vakant | ||||
2013 - 2018 |
Cornelia Scheerer, Frankenau |
||||
2018- |
vakant |